Kapitel 10
(1) Caesar wird gemeldet, die Helvetier hätten im Sinne, durch die Mark der
Sequaner und Häduer ins Gebiet der Santoner zu ziehen, die nicht weit vom
Gebiet der Tolosaten entfernt sind, eines kriegerischen Stammes in der
Provinz.
(2) Caesar sah ein, daß es, wenn dies geschehe, mit großer Gefahr für die
Provinz verbunden sein werde, daß sie mit kriegslustigen Menschen, Feinden
des römischen Volkes, mit ihrem offenen und ganz besonders getreidereichem
Gelände als Grenznachbarn habe.
(3) Infolgedessen stellte er diejenige Befestigung, die er hatte anlegen
lassen, unter den Befehl des Legaten Titus Labienus; er selbst reist in
Eile nach Italien, hebt daselbst zwei Legionen aus, führt die drei
Legionen, die bei Aquileja überwintern, aus dem Winterlager heraus und
beeilt sich, wo der nächste Weg ins jenseitige Gallien über die Alpen
führte, mit diesen fünf Legionen zurückzukehren.
(4) Dort versuchen die Ceutronen, Grajoceler und Caturigen nach Besetzung
der Anhöhen das Heer am Weitermarsche zu hindern.
(5) Nachdem diese in mehreren Gefechten geschlagen worden sind, gelangt
Caesar von Ocelum, welches die letzte Stadt der diesseitigen Provinz ist,
ins Gebiet der Vocontier in der jenseitigen Provinz am siebenten Tage: von
dort führt er sein Heer ins Gebiet der Allobroger, von den Allobrogern zu
den Segusiavern. Diese sind außerhalb der Provinz jenseits der Rhone die
ersten.
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