Kapitel 32
(1)Nachdem diese Rede von Diviciacus gehalten worden war, begannen alle,
die anwesend waren, unter lautem Weinen Cäsar um Hilfe zu bitten.
(2)Cäsar bemerkte, daß als die einzigen von allen die Sequaner nichts von
dem taten, was die übrigen taten, sondern traurig gesenkten Hauptes zu
Boden blickten.
(3) Was der Grund davon sei, fragte sie Cäsar verwundert.
(4) Die Sequaner antworteten nichts, sondern verharrten
schweigend in derselben Traurigkeit. Als er sie noch öfter fragte und
überhaupt kein Wort herausbringen konnte, antwortete derselbe Häduer
Diviciacus:
(5) Dadurch sei das Geschick der Sequaner bedauernswerter
und druckender als das der anderen, weil sie allein nicht einmal im
geheimen zu klagen oder um Hilfe zu flehen wagten, und vor der
Grausamkeit des abwesenden Ariovist schauderten, als wenn er persönlich
da sei,
(6) deswegen weil den anderen doch wenigstens die Gelegenheit
zur Flucht sich biete, die Sequaner aber, die Ariovist innerhalb ihres
Gebietes aufgenommen hätten und deren Städte alle in seiner Gewalt
seien, alle Quälereien ertragen müßten.
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